Trekkingrucksäcke – Das musst du wissen
Trekkingrucksäcke für Deine Trekkingtour
Trekking ist ein dehnbarer Begriff. Vom englischen Wort „trek“ abgeleitet, das im Deutschen als anstrengender Marsch zu verstehen ist, hat sich der Begriff unter Outdoor-Fans als mehr als eine gewöhnliche Wanderung gefestigt. Für sie beschreibt Trekking das mehrtägige oder gar mehrwöchige Wandern durch die Natur, inklusive Übernachtung unter freiem Himmel und einer Prise Ungewissheit.
Genau diese Ungewissheit ist es allerdings auch, die es Trekking-Newcomern schwer macht, einschätzen zu können, worauf es beim Kauf eines Trekkingrucksacks ankommt. Schließlich kennt man den eigenen Wanderstil noch nicht, weiß daher auch nicht, wie groß der Rucksack sein soll und auf welche Eigenschaften es wirklich ankommt. Dieser Ratgeber soll dir als Orientierung dienen, sodass du den passenden Rucksack ohne Vorkenntnisse im Trekking finden kannst.
Das passende Stauvolumen
Rucksäcke gibt es in allen Größen: Angefangen mit Daypacks, die ein Volumen von rund 15 Litern besitzen, über Wanderrucksäcke und Tourenrucksäcke bis hin zu Trekkingrucksäcken, die mit einer Kapazität zwischen 65 und 90 Litern das obere Ende der Fahnenstange markieren. Damit du die unterschiedlichen Größen der Rucksäcke besser einordnen kannst, hilft folgende Übersicht:
Art des Rucksacks | Länge des Ausflugs | Jahreszeit | Ideales Stauvolumen |
Trekkingrucksack | Mehr als 5 Nächte |
Sommer Frühling/Herbst Winter |
60 bis 80 Liter 70 bis 85 Liter 80 bis 90 Liter |
Trekkingrucksack oder Tourenrucksack | 3 bis 5 Nächte |
Sommer Frühling/Herbst Winter |
50 bis 65 Liter 60 bis 75 Liter 70 bis 80 Liter |
Tourenrucksack oder Wanderrucksack | 1 bis 2 Nächte |
Sommer Frühling/Herbst Winter |
40 bis 50 Liter 50 bis 60 Liter 60 bis 70 Liter |
Tagesrucksack oder Wanderrucksack | Tagestouren |
Sommer Frühling/Herbst Winter |
20 bis 30 Liter 25 bis 35 Liter 30 bis 40 Liter |
Wie du siehst, eignen sich Trekkingrucksäcke wegen ihrer Größe am besten für lange Ausflüge und Wanderetappen mit einer Dauer von mehr als 4 Nächten. Für Rucksackreisende, die nur von einem Hostel ins nächste wandern, gibt es kleinere Optionen, die sich besser für diesen Zweck eignen.
Tragekomfort und Passform
Sobald du dich für ein Stauvolumen entschieden hast, geht es daran, ein Modell zu finden, das perfekt zu deinen Maßen passt, um ein Höchstmaß an Tragekomfort zu erreichen. Hierbei ist in erster Linie die richtige Länge des Rucksacks entscheidend. So gehst du vor, wenn du einen Rucksack mit der richtigen Größe finden willst:
1. Miss deine eigene Torsolänge. Auf der Suche nach der richtigen Länge des Rucksacks spielt nicht etwa deine Körpergröße die wichtigste Rolle, sondern die Länge deines Torsos. Dazu misst man mit einem flexiblen Maßband die Distanz vom untersten Halswirbel C7 bis zum oberen Teil des Beckenknochens.
2. Sieh dir die Größenauswahl des Rucksacks an. Gerade hochwertige Markenrucksäcke werden in einer Bandbreite an Größen anstatt einer Einheitsgröße angeboten. Jede Größenausführung an sich eignet sich für eine Spanne an Torsolängen, da sie mithilfe von Gurten und Riemen verstellt werden können. Achte darauf, dass du eine Größe wählst, die zu deinem Torso passt.
3. Prüfe, ob eine Version speziell für Damen angeboten wird. Manche Hersteller bieten Trekkingrucksäcke speziell für Frauen an. Diese sind in mehreren Punkten an die weibliche Anatomie angepasst: kürzerer Torso, enger aneinanderliegende Schultergurte und breitere Hüftflossen.
Du hast Glück, denn moderne Trekkingrucksäcke verfügen über zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, die es dir leicht machen, deinen Reisebegleiter an deinen Körper anzupassen, solange du dich für die richtige Größe entscheidest.
Auf diese Merkmale kommt es wirklich an
Die Hersteller der Rucksäcke überschlagen sich gerne bei der Angabe außergewöhnlicher Merkmale und Innovationen, mit denen sie ihre Produkte ausstatten. Wenn man die spannend klingenden Angaben auf die tatsächlich entscheidenden Bauteile reduziert, bleiben folgende Komponenten übrig, mit denen jeder Rucksack ausgestattet sein soll.
Rahmen
Ein stabiler Rahmen ist die Grundlage für eine gleichmäßige Lastenverteilung. In den meisten Fällen verwenden die Hersteller dazu eine Einlage aus dehnbarem Kunststoff mit verstärkten Kanten, damit der Rucksack auch nach vielen Stunden des Wanderns seine Form beibehält. Gleichzeitig sorgt ein guter Rahmen dafür, dass der gesamte Rucksack eng am Körper liegt, damit er sich beim Tragen möglichst natürlich anfühlt.
Hüftflossen
Gute Hüftflossen werden von unerfahrenen Wanderern gerne unterschätzt. Dabei sorgen sie dafür, dass der Großteil des Gewichts des Rucksacks dort gehalten wird, wo es hingehört – auf dem Hüftbereich. Wenn rund 80 % der Gesamtlast vom Hüftbereich „getragen“ werden, bedeutet das eine wesentliche Entlastung der Wirbelsäule. Dazu ist es wichtig, dass die Hüftflosse gut gepolstert und dick ist und sich fest um die Hüfte binden lässt.
Schultergurte, Brustgurt und Kompressionsriemen
Genauso wichtig wie die Hüftflosse ist die Aufhängung des Rucksacks. Darunter versteht man die beiden Schultergurte, den Brustgurt und die Kompressionsriemen, mit denen einzelne Abschnitte des Rucksacks verzurrt werden können. Die Schultergurte sollten gut gepolstert und breit sein, um die restliche Last, die auf den Schultern liegt, gut auf den gesamten Bereich verteilen zu können. Mithilfe des Brustgurtes und der Kompressionsriemen lässt sich der Rucksack im oberen Teil des Oberkörpers fixieren und so an den Körper anpassen, dass er nicht bei jedem Schritt hin- und herschlackert.
Trekkingrucksäcke: Die Bilanz
Trekkingrucksäcke sind zugegebenermaßen nicht für jeden Wandernden und schon gar nicht für jeden Reisenden als Gepäck geeignet. Wenn du dir dessen bewusst bist und die genannten Punkte beherzigst, steht einem hervorragendem Trekkingrucksack und einer noch hervorragenderen Wanderung nichts mehr im Wege. Falls du noch mehr Informationen benötigst, habe ich 5 unterschiedliche Trekkingrucksäcke gegenübergestellt.
Autorenprofil
Lennart hat das Testportal Kofferfuchs.de gegründet. Dort vergleicht er unterschiedliche Gepäckstücke und hilft seinen Lesern, besser vorbereitet ihre Reisen anzutreten. Falls er sich gerade einmal nicht mit Gepäck beschäftigt, reist er selbst gerne und genießt kulinarische Leckerbissen fremder Kulturen.
Bildnachweise
https://unsplash.com/photos/AWu2De0kt_s
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